Die Datenbank „Drucke des 17. Jahrhunderts (d. h. bis 1710) im Estnischen Historischen Archiv“ erfaßt den überwiegenden Teil der über viele verschiedene Bestände des Archivs verstreuten Drucke aus dem genannten Zeitraum. Ausgelassen wurden nur manche Schuldverschreibungen, Bescheinigungen und Quittungen sowie Schreiben, die den Eingang von Stempelgebühren betreffen. Die Bibliothek des Archivs wird von der Datenbank nicht erfaßt. Die meisten in der Datenbank enthaltenen Drucke sind Verordnungen der Gouvernementsbehörden. In Estland wurden sie in der Regel Plakate und in Livland Patente genannt, doch war der Sprachgebrauch nicht konsequent. So bezeichnet beispielsweise der estländische Generalgouverneur Axel Julius De la Gardie in einer Verordnung vom 4. Dezember 1700 seine frühere Verordnung vom 12. November sowohl als Plakat als auch als Patent, während der Generalfeldmarschall Robert Douglas seine das livländische Gouvernement betreffende Verordnung vom 13. August 1659 ein Plakat nennt. Weil im Estnischen Historischen Archiv die Überlieferung der estländischen Behörden sehr viel vollständiger erhalten ist als die der livländischen, überwiegt auch in der Datenbank die Zahl der Estland betreffenden Dokumente.

Während die Benutzung von Verordnungen aus der Zeit nach dem Beginn der russischen Herrschaft durch viele Handbücher und Register erleichtert wird, ist die Zahl entsprechender Hilfsmittel für die Zeit der schwedischen Herrschaft deutlich kleiner (vgl. Livländische Gouvernements-Regierungs-Patente, gesammelt und geordnet von C. F. W. Goldmann, 1696–1710; Lieffländische Landes-Ordnungen nebst dazu gehörigen Placaten und Stadgen, Riga 1707; Auswahl derer wichtigsten in denen Landes- und Stadtgerichten des Herzogtums Ehstland auch noch jetzt geltenden Königl. schwedischen Verordnungen. Reval 1777). Die Datenbank soll helfen, diese Lücke zu schließen. 

Diese Datenbank ist im Rahmen des vom Wissenschaftsrat des Estnischen Nationalarchivs genehmigten Projekts "Drucke des 17. Jahrhunderts (d.h. bis 1710) im Estnischen Historischen Archiv" in der Publikationsabteilung des Estnischen Historischen Archivs entwickelt worden. 

Die Drucke wurden in der Sicherungsverfilmungsstelle des Estnischen Historischen Archivs auf Mikrofilm aufgenommen. In der Konservierungswerkstatt des Estnischen Staatsarchivs wurden die Filmaufnahmen dann digitalisiert. Die Abteilung für Informationstechnologie des Estnischen Historischen Archivs nahm an der Aufbereitung der Datenbank für die elektronische Publikation teil und war auch für die technische Ausführung der elektronischen Veröffentlichung verantwortlich. 

Für Rat und Beistand dankt die Bearbeiterin vor allem Enn Küng, Aleksander Loit, Helmut Piirimäe, Kai Tafenau, Helina Tamman, Ülle Tarkiainen, Enn Tarvel und Arvo Tering. 

Bearbeiterin Kersti Lust